Unsere Ziele
Wir setzen uns für eine Steigerung der Attraktivität des Berufsfeldes und die Verbesserung der Chancengerechtigkeit im institutionellen frühpädagogischen Bereich ein.
Für eine erfolgreiche Förderung der kindlichen Entwicklung, von Bildungs- und Sozialisationsprozessen sind folgende Faktoren erforderlich:
Verbesserung der Gruppenstrukturen
- Anhebung der Bemessungsquadratmeter pro Kind von 3-6 Jahren von 2 m² auf 6 m²
- maximal 15 Kinder pro Gruppenraum
- keine Überbelegung der Gruppen
- Rückzugsraum für kranke oder verletzte Kinder
- Therapieräume für interdisziplinäres Arbeiten
- Funktionsräume, die nicht multifunktional genutzt werden müssen
- Schaffung der Voraussetzungen für bedarfsgerechte inklusive Arbeit und Umsetzung der Kinderrechte
Anhebung des Personalschlüssels
- für Kinder von 0-1 Jahr auf einen Personalschlüssel von 1:2
- für Kinder von 1-3 Jahren auf einen Personalschlüssel von 1:3
- für Kinder von 3-6 Jahren auf einen Personalschlüssel von 1:6
- Berücksichtigung eines erhöhten Personalbedarfs zum Ausgleich entwicklungshemmender Faktoren
- Einbeziehung von personellen Ausfällen (wegen Krankheit, Urlaub und Fortbildungen) in die Berechnung des Personalschlüssels
- gesicherte Vor- und Nachbereitungszeit von mindestens 30% der wöchentlichen Arbeitszeit für Besprechungen, Entwicklungsdokumentation, Portfolioarbeit, Elternarbeit, Fallbesprechungen, Supervisionen, Qualitätsmanagement, Austausch mit Kooperationspartnern
Verbesserung der Organisationsstrukturen
- Ausbau für leichteren und zeitnahen Zugang zu Unterstützungsmöglichkeiten bei Inklusion und Migration
- Büros für Personal und Leitung
- Besprechungsräume für Teams in ausreichender Größe
- Elternsprechzimmer
- geeignete Pausenräume
- 25% Leitungsfreistellung pro Gruppe
und Übertragung der Freistellung bei mehr als 4 Gruppen an die Stellvertretung
Chancengleichheit
- Bildung als Hauptbestandteil des Auftrags der Kindertageseinrichtungen - auch in Krisenzeiten
Qualifizierung
- zeitliche und finanzielle Ressourcen für qualitativ hochwertige Fort- und Weiterbildungen
- zeitliche und finanzielle Ressourcen für Teambildung, Teamcoaching und Supervisionen
- Verhinderung von Deprofessionalisierung und Qualitätsminderung aufgrund der Einstellung fachfremden Personals
Gesundheitsschutz
- Bereitstellung von gesundheitsfördernden Arbeitsplätzen und Mobiliar
- Umsetzung der arbeitsschutzrechtlichen Vorgaben in Gebäude und Ausstattung, z.B. Lärmschutz
- Anpassung der Vorgaben zu Bau und Ausstattung von Kindertageseinrichtungen an die aktuellen Anforderungen in frühpädagogischen Einrichtungen
- Förderung von Betriebssport
Stärkung der Teams
- multiprofessionelle Teams; bedarfsgerechte Erweiterung des Kollegiums durch qualifizierte, praxisrelevante Berufe
- zusätzliche Fachkräfte mit sonderpädagogischer Ausbildung für inklusives Arbeiten
- Etablierung von Sozialarbeiter:innen und Therapeut:innen zur Unterstützung der Teams
- Ausbau der Betreuungsangebote nur mit entsprechender Personalisierung
Fachkräftemangel vorbeugen
- 6 Pädagogische Tage pro Jahr für Teambildung, Konzeptionsarbeit, Teamfortbildungen, Jahresplanung, Besprechungen, Supervisionen und Umgestaltung der Lernumgebung
- zusätzlicher Schließtag für Pflichtfortbildungen
- Vergütung der schulischen Ausbildung oder komplette Umstellung auf das duale Ausbildungssystem
- enge Verzahnung von Schule und Praxis
- praxisorientiertes Ausbildungskonzept
Was uns bewegt
In den letzten Jahren wuchsen die Anforderungen an Kitas stetig. Öffnungszeiten wurden nach und nach ausgedehnt, die Verweildauer der Kinder in den Einrichtungen ist inzwischen mit einem Arbeitstag zu vergleichen.
Immer mehr Aufgaben, die früher der Familie oblagen, wurden inzwischen den Kindertageseinrichtungen übertragen. Hinzu kommt der wachsende Bedarf an Fördermaßnahmen zur körperlichen und geistigen Entwicklung, zum Beispiel Ergotherapie und Logopädie sowie heilpädagogische und integrative Maßnahmen.
Auch die zunehmende Migration stellt Kitas vermehrt vor Herausforderungen. Weil keine Sprachmittler:innen zur Verfügung stehen und die Familien selten durch Sozialarbeiter:innen begleitet werden, bemühen sich Erzieher:innen, Frühförderkräfte und Integrationsstellen oft vergebens um Hilfsmaßnahmen.
Einziger Ausweg für die Pädagog:innen ist in diesem Fall, selbst die Begleitung der Familien zu übernehmen.
Trotz aller wachsender Anforderungen hat keine ausreichende Anpassung der Rahmenbedingungen stattgefunden. Auch Weiterbildungsmöglichkeiten können oft nur unzureichend genutzt werden - unter anderem wegen fehlender Gelder und Personalknappheit.
Immer mehr Aufgaben müssen in immer weniger Zeit bewältigt werden. Verwundert es da, dass Fachkräfte das Gefühl haben, den Kindern und den eigenen Ansprüchen kaum mehr gerecht zu werden?
»Nicht das Kind soll sich der Umgebung anpassen, sondern wir sollten die Umgebung dem Kind anpassen.«
- Maria Montessori
Bereits erreicht
Zeit und Geld für Praxisanleitung
Kindertagesstätten alle in die Zuständigkeit von einem Ministerium